Prof. Dr. Dirk Reichardt - Radteam - DHBW Stuttgart
 
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Radsport Team - Albextrem

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Das Rad-Team der BA Stuttgart - und heute der DHBW Stuttgart - hat 2007, 2008, 2009, 2010 und auch 2011 erfolgreich beim Albextrem Radmarathon teilgenommen.

2010 hatten wir die Rekordteilnehmerzahl mit über 30 Fahrern im DHBW Team - und ein sehr gute Platzierung!

Es war eine Herausforderung, hat Spass gemacht - und es ist ein unbeschreibliches Gefühl wenn man im Ziel ist!

Bild:Gruppenpokal Albextrem 2007

Impressionen
Dennoch möchten wir dieses Gefühl mit den folgenden 'Impressionen' der Mitfahrer ein wenig beschreiben und vielleicht noch ein paar mehr Mitfahrer für den Albextrem im kommenden Jahr gewinnen. Interessenten können sich gerne bei mir melden.
Dirk
Die zweite Teilnahme muss natürlich eine Steigerung mit sich bringen: diesmal sollten es 250 km sein. Durch eine Streckenänderung wurden dann nochmal 10 km draufgesetzt. Um die Strecke vor den jeweiligen Grenzzeiten (Kontrollschluss) zu schaffen wurden die Pausen stark verkürzt und quasi nur die Flaschen aufgefüllt und eine Banane gefuttert (Bananenstatistik: diesmal waren es Acht!), der Energieriegel verschwand dann im Trikot und nach Auffüllen der Wassenbestände ging es gleich weiter. An der entscheidenden Kreuzung in Bad Ditzenbach hatte ich dann auch ca. 1/2 Stunde Puffer. Die 250er Runde hatte es aufgrund einer Baustelle (und entsprechender Streckenänderung) wieder mal in sich. Eine ca. 300 m lange Steigung von über 20 Prozent. Normale Rennräder haben dafür kaum noch den richtigen Gang und so sah ich auch nur Schiebende als ich auf das Teilstück einbog. Nach den ersten 100 m im kleinsten Gang mit knapp 3-5 km/h habe ich dann auch zugunsten der noch zu meisternden Reststrecke kapituliert. Zwei Fahrer sind tatsächlich an mir vorbeigekeucht ... und waren oben dermassen platt, dass ich locker wieder vorbeigefahren bin. Richtige Entscheidung - auch wenn Absteigen verpönt und ungemein peinlich ist ... Insgesamt lief es prima und am Schluss war mein Schnitt sogar noch besser als auf den 210 im letzten Jahr. Nur der Körper gab dann im Ziel Zeichen die als 'wage es nicht nochmal aufzusteigen' oder 'wo bleibt mein Eis' gedeutet werden können. Ob nächstes Jahr wieder eine Steigerung drin ist?
Uwe
Ich möchte hier nur einmal zwei der magischen Momente erwähnen, die AlbExtrem für mich zu einem ganz besonderen Erlebnis gemacht haben. Der erste war, als wir kurz nach dem Start inmitten der Hektik und dem Gedränge hunderter Fahrer langsam bergauf kraxelten, zwar schon völlig wach trotz der frühen Stunde, aber noch mit lebendiger Erinnerung an das Aufstehen um 4:30 -- und plötzlich wanderte der Blick von der Straße nach rechts, wo über den dunstigen, kühlen Wäldern eine tieforange Sonne mit der Geschwindigkeit aufging, in der wir den Hohenstaufen erklommen.
Nummer zwei geschah an der letzten Verpflegungsstation, nachdem mich die 180 gefahrenen Kilometer bereits ordentlich zermürbt hatten. Ich wankte etwas unsicher von meinem Rad dem Verpflegungsstand entgegen, hatte nur unzusammenhängende Wortfetzen für ein kleines Kind übrig, das mir Cola bringen wollte, und überhaupt schien die Außenwelt irgendwie auf fast forward zu laufen, während ich im kochenden Asphalt versank wie in Treibsand. Da sah ich diese kleine Pappkiste und ihren braun geschecktem Inhalt vor mir, griff hinein und -- also, ich bezweifle, dass ich jemals wieder so leckeren, schoko-glasierten Kuchen essen werde...
Tom
Es war mein erstes Radevent solcher Größe. Mit zwei anderen Radlern aus dem BA Stuttgart Team bin ich am Samstag Abend voller Spannung auf den kommenden Tag mit einem Wohnmobil angereist. Nachdem wir unsere Startnummer geholt haben, gabs einen großen Topf voller Kohlenhydrate mit Tomatensauce. Sonntag früh gings dann los. 4:30 Uhr Aufstehen, rein in die Klamotten, Räder abketten und los gings. Kurz nach fünf standen schon hunderte Fahrer vor uns am Start, die alle auf den Startschuss warteten. Dann gings los - gleich in einen ordentlichen Anstieg. Nach den ersten Kilometern öffnete sich dann das Feld und jeder konnte sein eigenes Tempo fahren. Es war faszinierend, wieviele Fahrer unterwegs waren und ich habe mich verleiten lassen in einer schnellen Gruppe mit zu fahren. Bergab mit 70 und die Geraden mit über 40 - mal im Wind, dann wieder im Windschatten. Nach der ersten Kontrollstelle fuhr ich allein weiter. Immernoch voller Kraft und Tatendrang ging es Richtung zweiter Verpflegungsstelle, für die ich aufgrund fast voller Flaschen und gutem Tritt keine Zeit verschwenden wollte. Mittlerweile traf ich einen Fahrer, mit dem ich mich schon am Start unterhielt. Wir motivierten uns gegenseitig und fuhren abwechselnd im Wind, um den anderen zu ziehen. Nach knapp über hundert Kilometern spürte ich mein Trainingsdefizit und die zu hohe Motivation, die ich am Anfang hatte. Kurz nach der dritten Verpflegungsstelle besserte sich aber auch dies und es ging munter weiter, bergauf, bergab, bergauf, bergab... Mein Ziel war es, den 210 km Radmarathon zu fahren. Auf der zweiten Abzweigung musste ich mich entscheiden - 210 km oder doch eine der großen Strecken(250/280km). Bis 13 Uhr musste man an diesem Abzweig angekommen sein, um die großen Strecken zu fahren. Da es erst kurz nach 12 war und ich genug Zeit hatte, entschied ich mich für die 250 km Tour. Vor und hinter mir konnte ich keinen weiteren Radfahren sehen und zweifelte schon, ob ich von der Strecke abgekommen war. Zum Glück kam kurz darauf ein Wegweiser. Ein paar Kilometer allein und kräftezehrend im Wind später, überholten mich drei Radfahrer, an die ich mich hängte, um mich etwas auszuruhen. Zwischenzeitlich konnte ich schon nicht mehr begreifen, wieso ich mich nicht einfach für die 210 km Strecke entschieden hatte. Ich wäre meinem Ziel wesentlich näher und könnte mir einige Albanstiege sparen. Zähne zusammen beißen und durch. Das Ziel kam immer näher und doch war jeder Kilometer lang. Nach 250 Kilometern, 9:55h reine Fahrzeit, 4000 Höhenmetern, ca. 18 Albanstiegen, ca. 9 Litern mineralischen Getränken, 12 Bananen, 5 Energieriegeln, 8000 verbrannten Kalorien, einem Durchschnittspuls von 147 Schlägen und 0 Pannen bin ich endlich an meinem Ziel angekommen. Es war wohl das Härteste, was ich bisher in meinem Leben gemacht habe. Dennoch bereue ich es nicht, denn solch ein Event ist einfach einzigartig und unvergesslich. Die fantastischen Impressionen, schönen Strecken, sehr gute Verpflegung und die super Organisation muss genauso erwähnt werden, wie alle Fahrer(innen), die diese Strapazen überstanden haben.
Volker
Vielleicht richtet sich dieser Erfahrungsbericht eher an die Hobbysportler, als an die guttrainierten Radathleten, aber auch für "Rennradanfänger" kann AlbExtrem ein Erlebnis sein. Als ich im Frühjahr gefragt wurde, ob ich bei AlbExtrem mitfahren will, habe ich erst einmal spontan ja gesagt. ich hatte bis dahin nocht nichts von diesem Event gehört, wollte aber schon immer eine längere "Radtour" machen. Mit dem Rennrad war ich bisher immer nur Flachetappen gefahren und auch mit dem Mountainbike waren Anstiege eher selten der Fall gewesen. Nun ja, nachdem ich mich über AlbExtrem schlau gemacht hatte, dachten Flo und ich uns, dass wir wohl doch etwas trainieren sollten. Aufgrund von vielen Unpässlichkeiten und Terminproblemen schafften wir es gerade einmal zusammen eine 40 km :) und eine 80 km Strecke zu fahren...was als Vorbereitung, wenn man die anderen Fahrer sprechen hört, wohl mehr als lächerlich ist. Wir vertrauten aber einfach einmal unserer Grundkondition vom Volleyballtraining und unserem gemeinsamen Kampfgeist. Am Sonntag morgen um 4 Uhr fuhren wir in Stuttgart los. In Ottenbach angekommen wurden schnelle die Formalitäten geregelt, die Räder zusammengebaut und ab gings zum Start. Der erste Anstieg war zwar steil, aber da das Feld noch dicht gedrängt war, konnte man gar nicht schneller als 5-7km/h fahren. Alle waren noch sehr zuversichtlich und ich war überrascht so viele Fahrer mit Mountainbikes jeglichen Alters zu sehen. Bis jetzt weiß ich nicht, wie die auf den Geraden so Tempo machen konnten. Ich konnte mit meinem Mountainbike nie 45km/h und mehr fahren. Nachdem ersten "technischen" Problem (mein, wohl nicht ganz festgezogenes Hinterrad hatte es in einer Kurve verzogen, so dass ich den ersten Aufstieg zur Hälfte mit "gezogener Handbremse" fahren musste) ging es die erste Abfahrt hinab. Und, ohne zu übertreiben, das Beste an diesen Quälereien sind, neben dem Gefühl, sich selbst etwas zu beweisen, die genialen Abfahrten. Auf denen konnten Flo und ich immer wieder unseren km/h-Schnitt verbessern. Mit bist zu 73km/h ging es ins Tal und nach der ersten Schleife wieder in Ottenbach angekommen, waren wir guten Mutes. Dort wurde sich der warmen Kleidung entledigt und nun ging es endgültig los. Das Feld war immer noch recht dicht zusammen und alle fit genug, so dass die Steigungen bis zur ersten Verpflegungsstelle schnell überwunden waren. Dort angekommen und begeistert von den radfahrenden Massen wurden die Trinkflaschen neu gefüllt, ein paar Riegel eingepackt und sich über den tollen Schnitt von 22,4 km/h gefreut :) Unser Ziel war es einen Schnitt von mindestens 14km/h inkl. der Pausen zu erreichen, um im Zeitlimit ins Ziel zu kommen. Wir waren also auf dem besten Weg. Nun fingen aber die Steigungen richtig an und die Spreu trennte sich vom Weizen. Der Gedanke abzusteigen kam uns ein paar Mal, aber wir hatten gesagt, dass dies nicht geschehen wird. Kurz nach der ersten Foto-Session am Anstieg, machte sich mein Sattel plötzlich selbstständig und verlangte nach einem Inbus, natürlich an einer der steileren Stellen. Dieses Problem sollte noch 2-3 Mal auftreten...nun ja, ich hatte wohl auch ein Rennrad, das technisch nicht mehr auf dem neuesten Stand war. Vor allem die Übersetzung 52/39 und hinten maximal 26 Zähne ließ mich doch des öfteren neidisch zu den Mountainbikern rüberschauen. Der zweite Abschnitt nagte, wie gesagt, sehr an unseren Muskeln und so waren wir froh, nach einem etwas längerem, geraden Stück nach 94 km bei der zweiten Verpflegungsstation anzukommen. Der Schnitt war etwas gesunken, aber immer noch knapp über 20km/h. Unsere Taktik war es immer nur die Teilabschnitte zu sehen: jeder Berganstieg zählte und dann immer der Blick zur nächsten Verpflegung...so ging es voran. Und auf den geraden bzw. welligen Passagen fanden wir immer wieder Fahrer, bei denen wir uns ans Hinterrad heften konnten. Für mich der dickste Brocken war dann erst einmal der Anstieg von Geislingen hoch...man sieht einfach zu weit und weiß unterbewußt, dass es noch laaange so weiter gehen wird. Doch auch hier war der GEdanke, dass in 5-7km der nächste Halt kommen wird, Motivation genug. Und wir lagen gut in der Zeit. Die Anstiege zehrten zwar an unserem Polster aber wir waren immer zwischen 18 und 19km/h. Aber wir spürten unsere Beine und Arme. Hier zwickte es, dort krampfte es etwas und ich war nur begeistert, wenn plötzlich ein Tross "Halbprofis" am Anstieg an uns vorbeiflog und sie noch miteinander redeten. Reden? Wie, wenn man so atmen muss :) Nachdem nun auch die Sonne herausgekommen war, floß der Schweiß in Strömen. und dabei mit 9-11km/h den Berg hochkriechen? WO ist da der Spass? Nun ja, einfach durchzuhalten, den Kampf anzunehmen und immer wieder neue Kraft tanken, sobald man den "Gipfel" sieht und danach tolle und lange Abfahrten folgen. Bei km 134, unserer vorletzten Verpflegungsstation, brannte nicht nur die Sonne erbarmungslos herab, sondern auch die Beine wollten nicht mehr so. Ohne häufiges Essen und Unmengen an Wasser hätten wir wahrscheinlich schon früher schlapp gemacht. Noch nie zuvor bin ich so viele km an einem Stück gefahren und vor allem noch nie mit mehr als einer Steigung darin :) Aber genau das wollte ich mir beweisen. Die Etappe über Geislingen nach Stötten war dann mein schwerstes Stück und war ich sonst Flo häufiger an den Anstiegen davon gefahren, war ich auf der Alb oben froh in immer wieder neben/vor mir zu haben. Bei der Sonne über die Kornfelder fahren, immer wieder kurze knackige Anstiege vor sich und der Wind, der Abkühlung schaffen könnte, hatte sich wohl ebenfalls zu Siesta abgelegt. Doch es ging weiter und gegen 13:45 waren wir in Türkheim, dort, wo die "Guten" abbiegen und die "Klugen" ;) den Heimweg antreten. Wir gehörten natürlich zu den Klugen und machten uns an die Abfahrt nach Geislingen und vor allem an den Aufstieg nach Stötten. Wieder einer der Anstiege, die sich laaange ziehen, in der prallen Sonne und kein Wind. Doch in Stötten war die letzte Verpflegungsstation: wie ich hörte: mit Cola und Brezeln etc. Wenn das keine Motivation war. So stand ich eben und saß im Sattel und brachte mich Umdrehung für Umdrehung dem Zwischenziel näher. Was für ein Gefühl!!! Immer wieder waren "Fans" an der Strecke, die einen anfeuerten und bei der Verpflegungsstation kam man auch endlich mal relativ schnell an Getränke und Essen. Nach ein paar Minuten wollten wir die letzten km in Angriff nehmen. Das Ziel vor Augen, konnten uns auch die 200-300m 15%ige Steigung direkt nach der Kontrolle nicht mehr schocken. Schritt für Schritt kamen wir hoch und ab da war es nur noch Genuß pur. Der letzte Abschnitt hatte zwar noch ein paar Steigungen drin, aber die waren, vielleicht auch subjektiv, nicht mehr mit denen davor zu vergleichen. Viele Abfahrten und viele Geraden auf denen man in der Gruppe unheimlich Tempo machen konnte, ohne vollkommen ausgepumpt zu sein, ließen das Ziel in greifbare Nähe kommen. "Ein letzter Anstieg", hieß es plötzlich...das konnte ich nicht glauben und wartete nach dem Anstieg immer wieder auf einen kurzen, heftigen Berg, der nochmal alles fordern sollte. Doch plötzlich mussten wir scharf bremsen, um die Abzweigung nicht zu verpassen. Den Anstieg, den wir am morgen hoch sind, ging es hinunter und ich wußte: es kann nichts mehr kommen. Etwas zu euphorisch raste ich dem Ziel entgegen. Aber es waren neben mir nur 2 andere auf der Abfahrt, so dass ich heil, überglücklich und auch nicht ohne Stolz im Ziel ankam. Unter 10 Stunden reine Fahrzeit...wir hatten es geschafft und zwar besser als erwartet. Natürlich war es die "kleine" Runde, aber keiner von uns war jemals zuvor so viel gefahren, von den Bergen ganz abgesehen. Was für ein Gefühl! Man konnte den Erfolg geradezu riechen und dagegen taten wir dann was. Eine ausgiebige Dusche, ein Radler und wir ließen die ganze Tour nochmal Revue passieren...mit allen ihren Höhen und Tiefen. Ich kann es jedem nur empfehlen. ja, es gehört eine gewisse Grundkondition dazu, aber 13 Stunden, die man Zeit hat, sind lang und wenn man sein Tempo fährt und sich von den Massen anstecken lässt, ist so ein Radmarathon der Wahnsinn! Ob es sich lohnt? definitiv. Sicher eine Grenzerfahrung, aber genau das, sollte man mal gemacht haben. Und durch die gute Organisation kann eigentlich nichts passieren, falls man doch über seine Grenzen gegangen ist und irgendwann nicht mehr kann. Ob ich es nochmal machen würde: ja! Ob ich es nochmal machen werde: ich weiß es nicht :) Mein Sport ist ein anderer, aber ich wollte einmal solche Abfahrten fahren, einmal die Berge hochstampfen wie ein "Profi" und es hat hat im Nachhinein höllisch Spass gemacht, aber war eben auch, für mich, bis an die Grenzen anstrengend. Irgendwann trat nur noch der Wille in die Pedale. Aber wir sind weder abgestiegen, noch haben wir aufgegeben und der Besenwagen war weit weg, d.h. WIR SIND DIE GRÖßTEN ! :)
Nils
Als Arne H. mich anrief um mir mitzuteilen, dass ich doch beim ALB-Extrem mitmachen solle (für das BA Team) hatte ich zwei Gedanken: 1)Nee, habe keine Lust. 2)Hm, eigentlich wollte ich doch schon immer einen Radmarathon bewaeltigen. Ich entschloss mich kurzfristig zu Gedanke 2, da ich Arne bisher kaum ein sportliches Abenteuererlebnis abschlagen konnte. Nun, ich bereue nichts. Ich habe eines meiner Lebensziele erreicht und mich durch die 210km wacker durchgeschlagen. Dafür möchte ich Arne danken (ich, im Gegensatz zu ihm, hatte schon an meinen Fähigkeiten gezweifelt).
Florian
Das "Extreme" im Namen lies mich am Anfang recht kalt und ich dachte die Tour wird schon ganz gut zu fahren sein. Doch nach der Tour weiß ich was es bedeutet: Berge. Als Flachländler hab ich großen Respekt vor den Steigungen bekommen, obwohl ich nur die kleinste Strecke mit 190km und 2800 Hm gefahren bin. Aber vor allem die Abfahrten haben Spaß gemacht und bei 70km/h steigt der Adrenalinspiegel schon recht stark an. In der Tour hat man gemerkt, dass es am schönsten ist mit bekannten Gesichtern um einen herum. Schließlich war es keine Rennen, sondern nur ein Kampf mit sich selbst, der in der Gruppe aber untergeht, da man sich gegenseitig stark motivieren kann. Und auch genau deswegen hab ich es geschafft die Tour zu Ende zu fahren, mit einem guten Schnitt und das Gefühl bei keinem Berg absteigen zu müssen zum Schieben (was das Hauptziel war). Überglücklich im Ziel waren die Strapazen auch fast vergessen, auch wenn man die Tage darauf von ihnen eingeholt wird.
Dirk
Es ist vollbracht, geschafft, vorbei ... spitze ... schade. Die Herausforderung Albextrem Radmarathon 2007 ist bestanden. Die Idee hier mal mitzufahren entstand bei mir vor zwei Jahren als ich gerade den Mt.Ventoux hochgeradelt war. Toll, dass sich so viele Verrückte aus der BA und dem BA Umfeld zu einem starken Team zusammen gefunden haben. Mein persönliches Ziel war zunächst einmal *durchkommen* und zwar die 190 km und das vor Kontrollschluss. Nachdem dann das Wetter im Frühjahr so gut war dass trotz Beruf und Familie 2500 Trainingskilometer drin waren, wuchs die Zuversicht das auch zu schaffen. Der Tag selbst begann dann um 4:15 Uhr mit der Anreise nach Ottenbach - wo ich erst einmal fast eine halbe Stunde im Stau stand bis ich auf dem Parkplatz ankam. Dennoch startete ich dann 5:46 Uhr nachdem die riesige Fahrerschlange an den Kontrolleuren vorbei war. Der erste Berg sollte steil sein aber mit der Motivation und unverbrauchten Muskeln merkte man den kaum und war flugs auf dem Hohenstaufen. In Schwäbisch Gmünd musste man die armen Autofahrer bemitleiden die um diese Zeit unterwegs waren, denn die Polizei hatte uns freundlicherweise Vorfahrt gewährt und den Verkehr geregelt. Schnell lief es - die vielen Fahrer rings herum motivieren und wenn man mal den richtigen Zug gefunden hat läuft alles wie geölt. Als ich nach ca. 90 km immernoch einen Schnitt von 25 km/h hielt, war die Entscheidung, die ich eigentlich erst in Türkheim an der Abzweigung treffen wollte schon gefallen: es werden heute 210 km statt 190! Gestopft mit Bananen und Energieriegeln ging es weiter und da die lange erwartete Müdigkeit und der Einbruch nicht eintraten kam ich sogar kurz in Versuchung sogar noch auf die 250er Schleife zu gehen, denn ich war noch vor 13 Uhr (Streckenschluss) an der Abzweigung. Gut 2 Stunden extra? Zeitlich hätte es reichen können und ich bin im Nachhinein nicht ganz sicher ob ich es nicht einfach hätte wagen sollen. Der Hexensattel mit ausgewiesenen 18 Prozent Steigung war der nächste Knackpunkt - aber den kannte ich ja schon von meiner Testfahrt in der Vorwoche. Kleinster Gang - häufig aus dem Sattel und hochdrücken, ist ja nicht weit. So steil wie es hinaufging ging es auch wieder hinunter: das Terrain der Hazardeure, die mir wie so oft die am Berg gewonnenen Minuten im Höllentempo bergab wieder abnahmen. Der anstrengendste Berg der Tour folgte dann erst: hinauf auf den Michelberg mit 14 Prozent ... und das über eine etwas längere Strecke, schön in Serpentinen, Tour de France Feeling. Wenn man dann mit kurzem Antritt andere mal stehen lassen kann oder einem *Ausreißer* am Hinterrad bleiben kann macht das schon Spass. Die Übersetzung ist sowieso nicht für unter 10 km/h (die man hier schon mal unterschreitet!) gedacht, denn dann wird's (zumindest bei meinem Tritt) eher unrund. Zurück nach Geislingen und dann in den vermeindlich letzten langen Anstieg zur letzten Kontrolle. Hier trug einen schon ein wenig die Euphorie hoch, denn es ging dem Ziel entgegen. Kurz nach der letzten Verpflegungsstelle noch ein knackiger, kurzer Anstieg mit 15 Prozent und dann heimwärts *fliegen*. Auch wenn dann doch noch ein langer, mittelschwerer Anstieg kam: jetzt gab es kein Halten mehr und der Schnitt, den Hexensattel und Michelberg doch etwas gedrückt hatten, wurde wieder über 25 km/h gehoben. Um 16 Uhr - viel zu früh eigentlich - war es dann zu Ende. Noch eine Runde? Nächstes Jahr wieder!
Arne
Das Event - Am Sonntag, 24.06.2007, war es soweit, der Alb Extrem wollte bewältigt werden. 190km war das Ziel, das ich mir vorgenommen hatte. Nach einigen Unter­hal­tungen mit Nils kam dann doch auch der Wunsch mehr als 200km zu fahren. 4:30Uhr morgens aufstehen, ein wenig frisch machen, wenn es hilft und wenn es jemand merkt, einen Fruchtriegel, etwas trinken, Rad packen und langsam losziehen Richtung Start. Am Start wartete um 5:10Uhr schon ca. 150m lange Schlange von Ungeduldigen auf einem Feldweg auf das Losfahren – und die Schlange wurde immer länger und länger. Jetzt kam auch das unwohle Gefühl im Magen wieder, das mir sagt: „Es geht jetzt kein Weg mehr zurück!“. Das stimmte auch, denn das Ende der Schlange konnte man nicht mehr sehen. Pünktlich um 5:30Uhr gestartet ging es sofort bergauf, wahrscheinlich um den Teilnehmern gleich zu zeigen, dass es in der Umgebung auch Berge gibt. Und so ging es dann auch weiter: etwas gerade aus, bergauf, bergab, etwas gerade aus, bergauf, bergab. Nach ungefähr 50km wa die erste Verpflegungsstation da. Ich muss loben, dass die Verpflegung hervorragend war: Bananen, Getränke, Powerriegel und vieles mehr und alles bis zum Abwinken. Zwei Trinkflaschen mit knapp 1l Inhalt hatte ich dabei, die aber auch innerhalb von 2 Std. dann leer waren; das reichte gerade von Verpflegungsstation bis zu Verpfle­gungs­station. Unter anderem waren die Flaschen auch deshalb leer, weil ich Nils als Mitfahrer und Motivator hatte, der sogar zur Auflage machte: „Hey, bis zur nächsten Verpflegungsstation sind die Flaschen leer!“ Nach ca. 160km kam die Entscheidung: Fahren wir die 190km Runde oder wagen wir uns auf die 210km? Der innere Schweinehund sagt, 190km sind ausreichend genug Kilometer für einen Sonntag, Nils schlug aber vor, dass wir 210km fahren sollten. Hin und her, rum und num, und dann hatten wir uns schon auf die 210km Route „verfahren“. Gute Entscheidung! Genau nach 175km kam der Motivationseinbruch. Die Leistung fiel ab und lies alles nicht mehr so im rosigen Licht dastehen. Es ist niht so, dass die Beine nicht mehr trampeln wollen, nein, der Kopf will einfach nicht mehr. Schon in den Vorbereitungen hatte ein Kollege gesagt: „Geh es anfangs nicht zu schnell an!“ und ein Sportstudent sagte noch ganz schlau: „Nicht die strecke tötet, sondern das Tempo.“ War ich die Strecke zu schnell angegangen? Jetzt kam auch die größte Steigung mit 18% zum Hexensattel. Und auf dem Berg waren dann die Kontrolle und die nächste Verpflegungsstation. Belohnt wurde das natürlich auch noch durch eine lange Bergabfahrt. Ab 200km stieg die Motivation wieder und Kraft und Lust kamen wieder. Mit diesem Elan waren dann die letzten Kilometer auch noch locker rumzu­bringen. Um 16:05Uhr war dann der Zieleinlauf. Mein Fazit Mein erstes Radfahrevent in dieser Größe: 210km Fahrstrecke, 3300 Höhenmeter, Start: 5:30Uhr, 9:37 Std. effektive Fahrzeit, Zieleinlauf: 16:05Uhr, 5 Verpflegungsstationen, 10 Bana­nen, 2 Powerriegel, auf die ich auch hätte verzichten können, 12 Liter Wasser und die Freu­de darüber, dass wir die 210km macht haben. Ein großes Danke­schön an Dirk, Nils und Uli! Das ist der Grund, der mir sagt: „Nächstes Jahr wieder!“ – und ihr seid alle eingeladen, mitzu­fah­ren!